Gegenstand des Projektes bildet eine bürgerliche Wohnung der 1930er Jahre im Zentrum von Porto dessen Struktur aus einer Stützen-Platten Bauweise besteht und somit auch Aspekte der Moderne aufweist.
Die Erschliessung der Wohnräume erfolgt über eine Folge von kammerartigen Räumen, die Türen sind funktional gesetzt. Die repräsentativen Zimmer sind mit bunten Textiltapeten bekleidet. Das starke Sonnenlicht aus dem Süden trägt die kräftigen Farben der Wände und Böden in die Tiefe der Wohnung. Im nördlichen Abschnitt und als Abschluss der Erschliessungssequenz befinden sich heute die Diensträume und enden mit dem Mädchen-Zimmer. Die Typologie der Wohnung wird mit dem Umbau fortgeschrieben.
Es wird keine historische Sanierung gesucht, sondern es soll mit verschiedenen kleineren Operationen zu einer zeitgemässen, den Nutzungsbedürfnissen entsprechenden, neuen Kohärenz geführt werden. Durch teilweise neu gesetzte Türen wird die Wohnung in Querrichtung ausgeweitet. Als Folge davon entstehen neue räumliche Beziehungen. Die Dienstbereiche werden aufgehoben. Das grosse Fenster gibt Anlass für eine Umstrukturierung dieses Bereiches: hier soll die Küche entstehen, welche die Wohnung in der Diagonalen dehnt und das Licht in den Wohnraum bringt. Mit dem Umbau werden viele atmosphärischen Eigenschaften des Ausbaus erhalten. Mit den farbigen Tapeten bekommen die Wände eine tiefe und weiche Oberfläche. Die hochglanzgestrichenen Holzarbeiten, die Glasfüllungen der Türen mit strukturiertem Glas und die runden Glasgriffe bringen das Licht tief bis ins Innere.
Sofia Pimentel mit Edelaar Mosayebi Inderbitzin Architekten, 2016
Fotografie: Roland Bernath